Das Selbst nach Mead: "I" und "Me"
Meads Theorie teilt das Selbst (SELF) in zwei wichtige Komponenten auf: das "I" und das "Me". Diese Unterscheidung ist zentral für sein Verständnis der Identitätsbildung und zeigt, wie wir sowohl kreativ als auch sozial angepasst sein können.
Das impulsive Ich (I) ist der spontane, kreative Teil unserer Identität. Es reagiert unbewusst und nicht normiert auf äußere Einflüsse. Du kennst das sicher: Manchmal handelst du einfach aus dem Bauch heraus, ohne lange nachzudenken. Genau das ist dein "I" in Aktion – der Teil, der nicht einfach Erwartungen folgt, sondern eigene Impulse setzt.
Das reflektierende Ich (Me) hingegen repräsentiert die soziale Komponente. Es zeigt dir, wie andere dich sehen und was sie von dir erwarten. Wenn du überlegst, was deine Freunde zu deiner Entscheidung sagen würden, aktivierst du dein "Me". Es steht unter der Kontrolle des generalisierten Anderen – also gesellschaftlicher Normen und Erwartungen.
Merke dir: Die Balance zwischen "I" und "Me" macht deine einzigartige Persönlichkeit aus! Das "I" sorgt für Kreativität und Individualität, während das "Me" dir hilft, dich in der Gesellschaft zurechtzufinden.
Durch das Zusammenspiel dieser Komponenten entwickelt sich ein reflexives Bewusstsein mit zwei Aspekten: der personal identity (so sein wie keiner) und der social identity (gesellschaftlich integriert sein). Der symbolische Interaktionismus nach Mead zeigt uns, dass wir unsere Identität aktiv in sozialen Prozessen gestalten – ein lebenslanges Wechselspiel zwischen individuellen Impulsen und sozialen Erwartungen.