Maria Montessori - Die Pionierin der Selbstständigkeit
Stellt euch vor, eine Frau wird 1870 die erste Ärztin Italiens und verändert dann komplett, wie wir Kinder sehen! Maria Montessori studierte nicht nur Medizin, sondern auch Anthropologie und Psychologie. 1907 übernahm sie ihr erstes Kinderhaus und entwickelte dort ihre revolutionären Ideen.
Montessoris Bild vom Kind war radikal anders: Kinder sind eigenständige Wesen mit individueller Persönlichkeit, die nach Freiheit und Unabhängigkeit streben. Sie erkannte, dass Kinder ihre eigenen Baumeister sind - sie wollen sich von Erwachsenen lösen und selbstständig werden.
Der Leitsatz "Hilf mir, es selbst zu tun" zeigt perfekt, worum es geht. Die pädagogische Fachkraft wird zur Begleitperson, nicht zur Lehrerin im klassischen Sinne. Sie vertraut den Fähigkeiten des Kindes und hält sich im Hintergrund, während Kinder ihre Aufgaben selbst wählen und bearbeiten.
Merke dir: In der Montessori-Pädagogik steht das Kind im Mittelpunkt - nicht der Erwachsene!
Sensible Phasen - Wann Kinder am besten lernen
Hier wird's richtig spannend für euch! Montessori entdeckte sensible Phasen - begrenzte Zeiträume, in denen Kinder besonders empfänglich für bestimmte Fähigkeiten sind. Das ist wie ein natürliches Lernfenster, das sich öffnet und wieder schließt.
Von Geburt bis 6 Jahren entwickeln sich Sprache, Bewegung und Ordnung. Zwischen 0-3 Jahren brauchen Kinder vor allem äußere Ordnung und stabile Verhältnisse. Von 3-6 Jahren wird das soziale Zusammenleben wichtig.
Im Alter von 6-12 Jahren erwacht die Sensibilität für Moral und Gerechtigkeit. Kinder können jetzt abstrakt denken und wollen die Welt im Detail verstehen. Von 12-18 Jahren stehen soziale Beziehungen, Selbstvertrauen und politische Verantwortung im Fokus.
Praktischer Tipp: Diese Phasen erklären, warum Kleinkinder Rituale lieben und Jugendliche ihre eigenen Werte entwickeln wollen!