Piagets Vorstellung von Schule und pädagogische Schlussfolgerungen
Piaget kritisiert traditionelle Schulformen und fordert eine kinderzentrierte Pädagogik:
Highlight: Kritik an traditionellen Schulformen:
- Kein "Nürnberger Trichter" Schu¨lermitWissenvollstopfen
- Kein Frontalunterricht
- Kein autoritärer, allwissender Lehrer
- Keine Schule mit Druckausübung
- Keine Passivität, die den Äquilibrationsprozess behindert
Piagets Forderungen für eine moderne Schule:
- Gruppenarbeit für Schülerinnen und Schüler
- Berücksichtigung des natürlichen Lernwillens der Kinder
- Förderung von Selbstständigkeit
- Ermutigung der Schüler, selbst gestellte Fragen zu beantworten
- Nutzung intrinsischer Motivation
Beispiel: Vorteile der Gruppenarbeit: Selbstständigkeit, Kommunikation, Kooperation, Organisation, Aktivität, Motivation, soziales Verhalten und Entwicklung eigener Perspektiven.
Pädagogische Schlussfolgerungen:
- Lernen in der Gruppe mit Austausch
- Aktives Lernen
Definition: Äquilibration ist der Prozess, der nach dem Gleichgewicht strebt. Es ist das Bedürfnis, etwas zu wissen, und reguliert die kognitiven Hauptfaktoren der Entwicklung.
Menschenbild nach Piaget:
- Kinder lernen aktiv und möchten etwas lernen
- Lernen ist ein automatischer Prozess
- Kinder sind neugierig und forschen
- Kinder lernen und entdecken spontan, wenn man sie lässt
Vocabulary:
- Assimilation: Anpassung der Umwelt an bereits vorhandene Schemata und Strukturen. Neue Erfahrungen und Objekte werden auf Grundlage bestehender Schemata erkannt und verarbeitet.
- Akkommodation: Anpassung des Individuums an die Umwelt. Handlungsstrukturen müssen entsprechend den Anforderungen verändert oder erweitert werden, was die Entwicklung vorantreibt und den Erwerb neuer Strukturen erzwingt.
Diese Konzepte bilden die Grundlage für Piagets Theorie der kognitiven Entwicklung und haben weitreichende Implikationen für die Gestaltung von Lernumgebungen und pädagogischen Ansätzen.