Die acht Entwicklungsstufen nach Erikson
Eriksons psychosoziales Entwicklungsmodell beschreibt acht Stufen, die sich über das gesamte Leben erstrecken. Jede Stufe bringt einen bestimmten Konflikt oder eine Krise mit sich – eine Entwicklungsaufgabe, die bewältigt werden muss, um zur nächsten Stufe voranzuschreiten.
Diese Krisen sind nicht negativ zu verstehen, sondern als Wendepunkte der Entwicklung. Sie sind unvermeidbar und entwicklungsfördernd. Jede Krise bietet zwei Pole als Lösungsmöglichkeiten (z.B. Vertrauen vs. Misstrauen), wobei ein relatives Gleichgewicht beider Seiten angestrebt wird. Die Lösung hängt von den Fähigkeiten des Kindes, dem Erzieherverhalten und den Umwelterfahrungen ab.
Die ersten vier Stufen umfassen: Urvertrauen vs. Urmisstrauen 0−1Jahre, wo durch liebevolle Fürsorge Sicherheit entwickelt wird; Autonomie vs. Scham und Selbstzweifel 1−3Jahre, wo das Kind Unabhängigkeit erlernt; Initiative vs. Schuldgefühl 3−6Jahre, wo Kreativität und Eigeninitiative entstehen; und Kompetenz/Werksinn vs. Minderwertigkeitsgefühl 6−12Jahre, wo grundlegende soziale und intellektuelle Fertigkeiten erworben werden.
💡 Der Erziehungsstil spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung der Krisen: Zu viel Strenge kann ebenso hinderlich sein wie zu viel Nachgiebigkeit.