Das Nolting-Modell in der Psychologie
Das Nolting-Modell erklärt, wie psychisches Erleben und Verhalten zusammenhängen und wodurch sie beeinflusst werden. Es bietet dir einen strukturierten Rahmen, um menschliches Verhalten systematisch zu analysieren.
Die 4+1 Grundaspekte des Modells sind: (1) aktuelles psychisches Geschehen (Verhalten und Erleben), (2) personale Dispositionen, (3) Entwicklungsbedingungen, (4) situative Bedingungen und als zusätzlicher Aspekt die interpersonalen Bezüge. Diese Aspekte stehen in ständiger Wechselwirkung miteinander.
Unter Erleben fallen Gefühle (wie Angst, Unruhe), Gedanken (Bewertungen, Interpretationen) und Körperempfindungen (Unwohlsein, Zittern). Im Gegensatz zum Verhalten ist das Erleben nur durch Selbstbeobachtung zugänglich, während das Verhalten (was jemand tut oder sagt, Mimik, Körperhaltung) von außen beobachtbar ist.
Merke: Personale Dispositionen (typische Motive, Einstellungen, Fähigkeiten) werden durch Entwicklungsbedingungen (Erfahrungen, genetische Faktoren) geformt und wirken sich im Kontext spezifischer Situationen und Beziehungen auf unser Verhalten und Erleben aus.
Die interpersonalen Bezüge beschreiben, mit wem, gegenüber wem und in welcher Beziehung das Verhalten stattfindet – ein entscheidender zusätzlicher Aspekt, der die Bedeutung sozialer Interaktionen für unser Verhalten unterstreicht.