Die psychosexuellen Entwicklungsphasen
Freud war überzeugt: Deine Persönlichkeit wird in den ersten Lebensjahren geformt. In jeder Entwicklungsphase steht eine andere Körperregion im Mittelpunkt – und jede Phase hat ihre eigenen Herausforderungen.
In der oralen Phase 0−1Jahr erkundest du die Welt mit dem Mund. Die große Aufgabe? Entwöhnung von Brust oder Flasche. Gelingt das nicht richtig, können später Probleme wie Rauchen oder übermäßiges Essen entstehen.
Die anale Phase 2−3Jahre dreht sich um Kontrolle – du lernst, zur Toilette zu gehen. Das stärkt dein ICH, kann aber auch zu krankhafter Ordentlichkeit oder dem Gegenteil führen.
In der phallischen Phase 4−5Jahre entdeckst du deine Genitalien und entwickelst möglicherweise Eifersucht auf die Beziehung deiner Eltern. Die Latenzphase 6−12Jahre ist entspannter – hier entwickelst du Abwehrmechanismen und interessierst dich mehr für kognitive Inhalte.
💡 Praxistipp: Eltern sollten jede Phase respektieren und dem Kind helfen, die jeweiligen Entwicklungsaufgaben zu meistern.
Die genitale Phase 13−18Jahre bringt die Pubertät mit sich. Jetzt geht es um die Entwicklung einer reifen Sexualität und ernsthafte Beziehungen zu anderen Menschen.
Pädagogische Konsequenzen aus den Entwicklungsphasen
Jede Phase braucht die richtige pädagogische Unterstützung. In der oralen Phase solltest du dem Kind erlauben, Dinge zu erkunden, aber den richtigen Zeitpunkt für die Entwöhnung finden. Langsames Vorgehen und Ersatzbefriedigung helfen dabei.
In der analen Phase sind feste Strukturen wichtig: Toilette → Spülen → Händewaschen. Sei selbst ein Vorbild und tröste das Kind, wenn es beim Spülen traurig wird (Verlustangst ist normal!).
Die phallische Phase erfordert Aufklärung und emotionale Wärme. Erkläre dem Kind die verschiedenen Beziehungsformen und schenke ihm genug Aufmerksamkeit, damit keine übermäßige Eifersucht entsteht.