Ökologische Nischen und adaptive Radiation
Deine ökologische Nische ist wie deine Adresse im Ökosystem - sie beschreibt alle Beziehungen einer Art zu ihrer Umwelt. Das ist kein echter Ort, sondern ein komplexes Beziehungsgefüge aus Nahrung, Lebensraum und allen anderen Umweltfaktoren.
Das Konkurrenzausschlussprinzip besagt: Zwei Arten können nicht dauerhaft die identische Nische bewohnen. Eine wird immer verdrängt oder muss ausweichen - durch andere Nahrung, andere Zeiten oder andere Lebensräume.
Adaptive Radiation ist einer der faszinierendsten Evolutionsprozesse: Eine Gründerart fächert sich in viele neue Arten auf, die verschiedene Nischen besetzen. Die Darwinfinken auf den Galapagosinseln sind das Paradebeispiel dafür.
Erfolgsrezept für adaptive Radiation: Isoliertes Gebiet + viele freie Nischen + keine Konkurrenz = Artenvielfalt!
Für adaptive Radiation brauchst du bestimmte Voraussetzungen: ein abgeschlossenes Gebiet mit vielen unbesetzten Nischen, eine Gründerpopulation ohne Konkurrenz und gute Isolationsmöglichkeiten. Koevolution zeigt, wie Arten sich gegenseitig beeinflussen - wie bei Blütenpflanzen und ihren Bestäubern, die sich gemeinsam entwickeln.
Die synthetische Evolutionstheorie fasst alle Mechanismen zusammen: Mutation und Rekombination schaffen Variation, Selektion wirkt darauf ein, und Isolation verhindert Genaustausch zwischen Populationen.