Grundlagen der Tenside
Stell dir vor, Wassermoleküle halten sich durch Wasserstoffbrücken wie an den Händen fest – das erzeugt die Oberflächenspannung, die du kennst, wenn Wasser auf dem Tisch kleine Tropfen bildet. Tenside sind wie kleine Störenfriede, die sich zwischen die Wassermoleküle drängen und diese Spannung schwächen.
Jedes Tensid ist ein amphiphiles Molekül – das bedeutet, es hat zwei völlig verschiedene Enden. Das eine Ende (hydrophil) liebt Wasser, das andere Ende (hydrophob) hasst es und mag lieber Fett. Der waschaktive Teil ist meist ein negativ geladenes Fettsäure-Anion.
Die Verseifung ist der klassische Weg, um Seife herzustellen. Du nimmst Fette und kochst sie mit Natronlauge (für harte Kernseife) oder Kalilauge (für weiche Schmierseife). Dabei wird das Fett gespalten und du bekommst Glycerin plus die waschaktiven Fettsäure-Salze.
💡 Merktipp: Amphiphil = "beide liebend" – ein Ende liebt Wasser, das andere Fett!
Beim Waschvorgang passieren vier Schritte: Erst lagern sich die Tenside an der Grenzfläche zwischen Faser und Wasser an, dann netzen sie den Schmutz um und lösen ihn ab. Fette werden emulgiert, fester Schmutz dispergiert, und schließlich wird alles in Micellen eingeschlossen und weggewaschen.