Sulfate: Vielseitige Verbindungen im Alltag
Sulfate sind die Salze der Schwefelsäure und haben ein zweifach negativ geladenes Anion SO42−. Du findest sie überall - als Schwefeldünger in der Landwirtschaft, in Lebensmitteln und sogar im Baustoffsektor als Gips (Calciumsulfat).
In der Natur kommen viele Metallsulfate als Mineralien vor. Das häufigste ist Calciumsulfat, dessen größte Vorkommen in Mittel- und Norddeutschland sowie in Polen zu finden sind. Interessanterweise wird Bariumsulfat in der Medizin als Kontrastmittel verwendet, obwohl Bariumsalze eigentlich giftig sind. Das funktioniert, weil es kaum wasserlöslich ist und daher keine schädlichen Mengen an Bariumionen freisetzt.
Die Löslichkeit von Sulfaten hängt stark vom jeweiligen Kation ab. Alkalisulfate wie Natriumsulfat lösen sich sehr gut in Wasser, während Erdalkalisulfate wie Calciumsulfat nur sehr schlecht löslich sind. Natriumhydrogensulfat wird in Schwimmbädern eingesetzt, um den pH-Wert zu senken.
Gut zu wissen! Die Konzentration von Sulfat im Wasser unterliegt bestimmten Grenzwerten. Ein zu hoher Sulfatgehalt im Trinkwasser kann geschmackliche Beeinträchtigungen verursachen und in sehr hohen Konzentrationen abführend wirken.
Sulfate werden entweder aus natürlichen Erzen gewonnen (vor allem in China, das 70% des weltweiten Natriumsulfats produziert) oder entstehen als Nebenprodukte in der chemischen Industrie. Man kann sie auch durch chemische Reaktionen herstellen, zum Beispiel wenn Schwefelsäure mit Kochsalz reagiert:
2 NaCl + H₂SO₄ → Na₂SO₄ + 2 HCl