"Fabian oder Der Gang vor die Hunde" ist ein bedeutender Roman von Erich Kästner, der die Geschichte des Moralisten Jakob Fabian in der Weimarer Republik erzählt.
Der Roman spielt im Berlin der späten 1920er Jahre und folgt dem Protagonisten Jakob Fabian, einem arbeitslosen Werbetexter, der die moralische Dekadenz seiner Zeit beobachtet. Die Erzähltechnik ist durch einen sachlich-nüchternen Stil geprägt, der die gesellschaftlichen Missstände der Weimarer Republik schonungslos offenlegt. Fabian erlebt die zunehmende Arbeitslosigkeit, den moralischen Verfall und die politische Radikalisierung hautnah mit. Seine Beziehung zu Cornelia Battenberg, die für ihre Schauspielkarriere moralische Kompromisse eingeht, verdeutlicht den zentralen Konflikt zwischen persönlicher Integrität und gesellschaftlichem Erfolg.
Die Analyse des Romans zeigt mehrere zentrale Themen: die Kritik am Materialismus, die Auswirkungen der Wirtschaftskrise und die moralische Verantwortung des Einzelnen. Warum ist Fabian ein Moralist? Er behält trotz der chaotischen Zeitumstände seine ethischen Grundsätze bei und scheitert letztlich an seiner Unfähigkeit, sich den korrupten Strukturen anzupassen. Die wichtigen Textstellen verdeutlichen Kästners Gesellschaftskritik durch präzise Beobachtungen und satirische Elemente. Der Roman wurde mehrfach verfilmt, wobei der Fabian Erich Kästner Film von 2021 eine moderne Interpretation des Stoffes bietet. Die Zusammenfassung der Kapitel zeigt eine stringente Entwicklung von Fabians anfänglicher Beobachterrolle bis zu seinem tragischen Ende, das symbolisch für den Untergang der Weimarer Republik steht. Die Interpretation des Werks als Zeitdokument und Warnung vor gesellschaftlicher Dekadenz bleibt bis heute aktuell.