Die Sapir-Whorf-Hypothese verstehen
Stell dir vor, deine Sprache ist wie eine Brille, durch die du die Welt betrachtest. Genau das behauptet Benjamin Lee Whorf in seiner berühmten Hypothese. Er geht davon aus, dass es eine echte Welt da draußen gibt, aber jeder Mensch nimmt sie nur so wahr, wie sein linguistisches System es ihm vorgibt.
Die Grundidee ist ziemlich verrückt: Sprache formt unser Denken und organisiert unsere Wahrnehmung. Das heißt, Menschen, die verschiedene Sprachen sprechen, konstruieren die Realität anders und haben unterschiedliche Weltbilder. Es ist fast so, als würde jede Sprache ihre eigene Version der Wahrheit schaffen.
Das nennt man auch das linguistische Relativitätsprinzip. Dabei gibt es zwei wichtige Aspekte: Die Determiniertheit (deine Sprache gibt vor, was du wahrnimmst) und die Relativierung (verschiedene Sprachgemeinschaften bewerten die Welt unterschiedlich).
💡 Krass zu wissen: Wenn diese Theorie stimmt, dann denkst du buchstäblich anders als jemand, der eine andere Muttersprache hat!