Das Prinzip der Nützlichkeit nach Jeremy Bentham
Jeremy Bentham begründete mit dem Utilitarismus einen wichtigen Ansatz der teleologischen Ethik. Anders als bei der deontologischen Ethik stehen hier nicht die Handlungen selbst, sondern ihre Folgen im Mittelpunkt der moralischen Bewertung. Das Ziel ist klar: Glück mehren und Leid mindern.
Bentham geht davon aus, dass wir Menschen unter der "Herrschaft zweier Gebieter" stehen: Freude und Leid. Nach dem hedonistischen Prinzip streben wir grundsätzlich nach Lust und vermeiden Schmerz. Eine Handlung ist moralisch richtig, wenn sie für die größtmögliche Zahl von Menschen das größtmögliche Glück erzeugt.
Das hedonistische Kalkül hilft, verschiedene Handlungsoptionen zu bewerten. Dabei werden die positiven (Freude) und negativen (Leid) Auswirkungen für alle Betroffenen berechnet. Im Schaubild sehen wir ein Beispiel mit zwei Handlungsoptionen (Linien) und deren Auswirkungen auf verschiedene Gruppen wie Passagiere und Familien.
💡 Tipp für die Anwendung: Beim hedonistischen Kalkül musst du nicht nur die unmittelbaren Folgen betrachten, sondern auch langfristige Auswirkungen einbeziehen. Ein positives Gesamtergebnis deutet auf eine moralisch richtige Handlung hin.
Die teleologische Ethik des Utilitarismus ist damit komplett ergebnisorientiert: Die Absicht einer Handlung spielt keine Rolle – nur das Resultat zählt. Diese Denkweise findest du heute in vielen politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsprozessen wieder.