Hypothetischer Imperativ und Kants drei Formeln
Kant unterscheidet zwischen kategorischem und hypothetischem Imperativ. Der hypothetische ist nicht absolut und verfolgt egoistische Ziele - erkennbar an "Wenn-dann"-Formulierungen wie "Lern für die Schule, wenn du gute Noten willst."
Kant formulierte drei verschiedene Versionen seines kategorischen Imperativs, um verschiedene Aspekte zu betonen:
Die Grundformel kennst du schon: Handle nur nach Regeln, die für alle gelten könnten. Die Menschheitsformel besagt: "Handle so, dass du die Menschheit, sowohl in deiner Person als in der Person eines jeden anderen, jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchst." Menschen sind keine Objekte!
Die Autonomieformel macht dich zum Gesetzgeber: "Handle so, als ob du durch deine Maximen zugleich Mitglied einer Gesetzgebung in einem Reich der Zwecke wärst."
💡 Praxis-Tipp: Bei ethischen Dilemmas frag dich: Würde ich wollen, dass meine Handlungsregel für alle gilt?
Diese drei Formeln ergänzen sich perfekt: Die erste prüft Universalisierbarkeit, die zweite schützt die Menschenwürde, die dritte macht dich selbst verantwortlich. Zusammen bilden sie ein mächtiges Werkzeug für moralische Entscheidungen.