Beethoven und der Stilwandel zur Wiener Klassik
Die Zeit um 1750 brachte einen krassen Wandel: Weg vom überladenen Barock, hin zur Wiener Klassik mit klaren, symmetrischen Formen. Die Aufklärung forderte Klarheit und Vernunft, während gleichzeitig Emotionen und der Freiheitsdrang immer wichtiger wurden.
Ludwig van Beethoven (1770-1827) verkörperte diesen neuen Typ Komponist perfekt. Als freischaffender Künstler musste er nicht mehr dem Adel dienen, sondern konnte seine eigenen revolutionären Ideen umsetzen. Er arbeitete monatelang an Kompositionen, verwarf und überarbeitete, bis alles seinen Vorstellungen entsprach.
Beethovens Leben war geprägt von Höhen und Tiefen. Mit 30 wurde er schwerhörig, später komplett taub. In seinem Heiligenstädter Testament beschreibt er die Verzweiflung: "musste ich mich früh absondern, einsam mein Leben zubringen". Paradoxerweise entstanden seine genialsten Werke in völliger Stille - nur in seiner Vorstellung.
Wusstest du? Die "Eroica" sollte ursprünglich Napoleon gewidmet sein, aber als der sich zum Kaiser krönte, zog Beethoven enttäuscht die Widmung zurück: "Nun wird er auch alle Menschenrechte mit Füßen treten!"