Komplexere Abwehrmechanismen
Bei der Rationalisierung erfinden wir logische Erklärungen für unser Verhalten, dessen wahre Motive uns selbst nicht bewusst sind. Ein Vater, der sein Kind übermäßig streng erzieht, könnte dies damit rechtfertigen, dass es sonst "zum Chaos käme" – obwohl er vielleicht eigentlich Kontrollprobleme hat.
Die Sublimierung ist ein besonders produktiver Abwehrmechanismus. Hier werden nicht zugelassene Wünsche in sozial akzeptierte Leistungen umgewandelt. Wenn ein Kind nicht mit Kot spielen darf, kann es stattdessen mit Knete kreativ sein – die Energie wird in etwas Positives umgeleitet.
Bei der Fixierung bleibt die psychische Energie in einer Entwicklungsphase stecken, die eigentlich überwunden sein sollte. Wurde etwa das orale Bedürfnis eines Kindes nicht ausreichend befriedigt, könnte es später zu übermäßigem Essen oder Rauchen neigen. Die Regression hingegen bedeutet ein Zurückfallen in frühere Entwicklungsphasen – wie ein bereits trockenes Kind, das plötzlich wieder einnässt.
🧠 Denk dran: Jeder Mensch nutzt Abwehrmechanismen – sie sind nicht "schlecht", sondern helfen uns, mit schwierigen Situationen umzugehen. Problematisch werden sie erst, wenn sie uns dauerhaft von unseren wahren Gefühlen abschneiden.
Der Widerstand tritt auf, wenn wir uns gegen das Aufdecken verdrängter Inhalte wehren. Dieser Schutzmechanismus kann besonders in therapeutischen Situationen auftauchen, wenn wir unbewusst vermeiden wollen, schmerzhafte Erkenntnisse über uns selbst zu gewinnen.